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Radrennbahn Schöneberg, Berlin-Schöneberg


Die Radrennbahn am Sachsendamm wurde 1953 von Friedrich Schrell gebaut. Rennbahn, Sporthalle, Schwimmhalle, Tribüne, Richterturm und Casino standen unter Denkmalschutz. Trotzdem wurde im April 2005 mit deren Abrißarbeiten begonnen.

Der Schöneberger "Nudeltopf" war die erste wettkampftaugliche Radrennbahn im Nachkriegsberlin.

1980 wurde nach eineinhalbjähriger Bauzeit die Grundrenovierung der Radrennbahn Schöneberg am Sachsendamm offiziell abgeschlossen. Kernstück der Modernisierungsarbeiten war eine 333,33 m lange Piste aus Afzelia-Holz, das aus Afrika importiert wurde. Wegen dieses Materials, das witterungsbeständig war, galt die Schöneberger Rundstrecke in Fachkreisen als die schnellste und beste in Deutschland. Es konnten Durchschnittsgeschwindigkeiten von 83 Kilometer pro Stunde erzielt werden. Die Baukosten für die Arbeiten betrugen 4,92 Millionen Mark.

Die Aufgabe der Radrennbahn übernahm 1997 das Velodrom. Das innenliegende Rasenspielfeld wurde regelmäßig vom FC Internationale für Fußball genutzt.

Bereits im Jahr 2000 gab es Pläne, auf dem Gelände der Radrennbahn ein Freizeitzentrum zu errichten, nachdem Anfang 1999 Mitarbeiter des Sportamtes darauf hingewiesen hatten, dass die Tribünen und Gebäude der 1953 erbauten Anlage möglicherweise einsturzgefährdet sind. Die Tribünen mit 4.000 Sitzplätzen und die Holzfahrbahn waren gesperrt worden, nur die Rasenfläche durfte von Sportvereinen noch genutzt werden. Millioneninvestitionen wären nötig gewesen, um die Anlage mit Casino und Schwimmbecken wieder nutzbar zu machen. Schließlich beschlossen die Bezirksverordneten, einem Abriss der Anlage trotz Denkmalschutz zuzustimmen, falls sich ein Investor fände. Im Gespräch waren auch Pläne für eine Sportarena mit 16 000 Plätzen. Den Zuschlag im Bieterverfahren erhielt jedoch ein Möbelhaus mit geplanten 40 000 Quadratmeter Verkaufsfläche und 30 000 Quadratmeter Lagerfläche.

"Mit dem geplanten Möbelhaus (Verkaufsfläche von mehreren zehntausend Quadratmetern) wird an diesem Standort, der auch aus der Sicht des erstellten handelsstrukturellen Gutachtens für großflächigen Einzelhandel bestens dafür geeignet ist, ein städtebaulich attraktives Möbelhaus mit hochwertigen Waren und mit überregionaler Ausstrahlung weit über die Grenzen Berlins hinaus entstehen. Der Wirtschaftsstandort Berlin würde weiter gestärkt, Bauinvestitionen im Millionenbereich werden getätigt und mehrere Hundert Arbeitsplätze geschaffen. Außerdem fließen dem Landeshaushalt dringend benötigte Einnahmen aus der Vermögensaktivierung zu." (Auszug aus: "Vorlage zur Beschlussfassung - Aufgabe des Sportstandortes "Radrennbahn Schöneberg" gemäß § 7 Abs. 2 Sportförderungsgesetz zwecks Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel - Möbelhaus" des Abgeodnetenhauses Berlin vom 24. Mai 2004)


weitere Quellen:


Berliner Morgenpost vom 23. April 2005
Berliner-Zeitung vom 22.01.2000
Die Welt vom 3. Juni 2004
Der Tagesspiegel  


 
 
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