Stadien und Non-League Grounds in Sachsen
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Bruno-Plache-Stadion, Leipzig










































Bruno Plache

Bruno Plache (* 1908; gestorben 1949) war ein deutscher Arbeitersportler und Abgeordneter der KPD im Leipziger Stadtparlament.

Er nahm 1928 an der 1. Spartakiade in Moskau teil. Dies begründete seinen Ausschluss aus der SPD, der er bis dahin angehört hatte, sowie seinen Eintritt in den Rotsport der KPD. 1945 wurde der ehemalige KZ-Häftling zum Direktor des Sportamtes Leipzig ernannt. Bruno Plaches Grab findet sich im Ehrenhain der antifaschistischen Widerstandskämpfer auf dem Leipziger Südfriedhof.

An den Namen Bruno Plache erinnern unzählige Schulen und Straßen im Gebiet der ehemaligen DDR sowie die Spielstätte des 1. FC Lokomotive Leipzig (des früheren VfB Leipzig), das Bruno-Plache-Stadion.

Vor 1949 hieß das Stadion, welches sich in Sichtweite zum Völkerschlachtdenkmal befindet, "Probstheidaer Stadion", in den Medien wurde es meist lediglich als VfB-Stadion bezeichnet. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1922 war es mit einem geplanten Fassungsvermögen von 40.000 Zuschauern das größte Vereins-Stadion Deutschlands.

Die 1932 errichtete Holztribüne ist noch heute in Betrieb und weitestgehend im Originalzustand erhaltenen. Wahrscheinlich ist sie damit das bedeutendste architektonische Beispiel in Deutschland für eine große Stadiontribüne jener Zeit. Der Zuschauerwall war als Graswall ausgelegt, ähnlich der heutigen Festwiese am Zentralstadion.

Bei der Eröffnung im August 1922 kamen zum Eröffnungsspiel gegen den Hamburger SV 50.000 Zuschauer, welche eine 3:2 Niederlage der Leipziger sahen. Ebenfalls im Jahr 1922 fand das zweite Endspiel um die Deutsche Meisterschaft statt.

1932 wurde die kleine Tribüne mit damals 800 Plätzen als überdachten Holztribüne ausgebaut, die einen Großteil der Westgerade einnimmt. Sie ist heute die wahrscheinlich größte im Originalzustand erhaltenen und in Funktion befindliche Holztribüne aus jener Zeit in Deutschland. Zusätzlich wurden die Dämme verbreitert - Voraussetzung für das Länderspiel gegen die Schweiz am 6. März 1932 vor 50.000 begeisterten Zuschauern.

Nach dem Luftangriff vom 6.April 1945 auf Leipzig wurden gesammelte Leichen ohne Sargumhüllung auf den VfB-Sportplatz gelegt, da auf dem Südfriedhof kein Platz mehr war. Hier lagen sie viele Tage bei Regen und Sonnenschein. Ein fürchterlicher Leichengeruch verpestete die Gegend. (Tagebuch Arno Kapp).

Das Probstheidaer Stadion blieb Eigentum des VfB bis zu dessen Auflösung 1945.

Ab Mai 1946 diente das Stadion Volkssportveranstaltungen in der SBZ (später DDR). 1949 wurden weitere Kriegsschäden beseitigt und das nun nach Bruno Plache umbenannte Stadion modernisiert. Das betraf vor allem den vorhandenen Rasendamm, in den die bis heute vorhandenen erdhinterfüllten Betonkanten-Stehtraversen eingebaut wurden.

Die ganz großen Fußballspiele erlebte das Bruno-Plache Stadion aber selten, da der 1. FC Lokomotive Leipzig seine Top-Begegnungen im Zentralstadion austrug.

Ab Anfang 1992 sperrte der DFB aus Sicherheitsgründen das Bruno-Plache-Stadion für Spiele der 2. Bundesliga. Deshalb fanden die Spiele des 1991 wieder gegründeten VfB Leipzig im Zentralstadion statt.

Ab der Saison 1995 wurden die Sicherheitsmängel beseitigt und u.a. 1997 eine Flutlichtanlage eingebaut. Der VfB spielte von 1995/96 bis zu seiner Auflösung 2004 wieder in Probstheida. Es gab Pläne, das Stadion in ein reines Fußballstadion umzubauen, die schwachen Finanzen des VfB haben dieses Vorhaben nicht zugelassen.

Seit 2004 trägt der neu gegründete 1. FC Lokomotive Leipzig seine Spiele hier aus. Die Heimspiele in der 3. Kreisklasse 2004/05 besuchten durchschnittlich 3.000 Zuschauer, was für diese Spielklasse einmalig in der Geschichte des deutschen Fußball ist. In einem Freundschaftsspiel gegen Hertha BSC war das Stadion am 23. Mai 2005 seit langem wieder fast ausverkauft (13.098 Zuschauer).

Seit der ersten Insolvenz des VfB 1999 ist das Stadion wieder im Besitz der Stadt Leipzig.


Zuschauerkapazität 15.600; davon

13.140 Stehplätze
1.214 Sitzplätze überdacht (Tribüne)
1.236 Sitzplätze nicht überdacht (Dammsitz)

Flutlichtanlage 700 Lux

Quelle: Wikipedia bzw. www.bruno-plache-stadion.de
 
 
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